Neue Anreize statt
Druck, Druck, Druck

Nur eine gesunde Lehrkraft ist eine gute Lehrkraft. Dauerstress und Überforderung infolge permanenter Überlastung, ausufernder Bürokratie und fehlender Ressourcen führen zu Demotivation, Frust und nicht selten in die Krankheit. Und damit in eine Verschärfung des Lehrkräftemangels. Fatal ist in diesem Zusammenhang, dass der Politik, um eben diesen Mangel zu bekämpfen, wenig mehr einfällt, als das Bestandspersonal noch weiter zu belasten – zum Beispiel durch Beschränkung der Teilzeitmöglichkeiten.

Wer Lehrkräfte stärken und den Lehrberuf attraktiver machen will, muss für einen gesunden Arbeitsplatz Schule sorgen. Dazu gehört es, Begriffe wie „Wertschätzung“, „Fürsorge“, „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ sowie „zeitgemäße Ausstattung“ nicht nur zu proklamieren, sondern mit Leben zu füllen.

Leider stehen die politischen Sonntagsreden, in denen die Arbeit der Lehrerinnen und Lehrer sowie des pädagogischen Personals himmelhoch gelobt wird, in krassem Missverhältnis zur Realität. Die sieht so aus, dass die Zahl der Überlastungsanzeigen deutlich steigt. Wir haben es hier offensichtlich mit einer systemischen Überlastung zu tun. Hier sollte ein fürsorglicher Dienstherr Abhilfe schaffen – statt weiter an der Belastungsschraube zu drehen. Die freie Wirtschaft hat in Zeiten des Fachkräftemangels längst gelernt, dass Anreize nötig sind, um gute Leute zu gewinnen und zu halten.

Dieser Lerneffekt muss dringend auch in der Bildungspolitik Schule machen: Ministerieller Druck ist nicht die Lösung, sondern das Problem. Die Strategie, diejenigen, die noch stehen können, einfach noch mehr arbeiten zu lassen, muss und wird scheitern!

lehrer nrw fordert die Landesregierung dazu auf, mit Anreizen zu arbeiten statt mit Druck!

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